Unser erster Morgen in Kanada, genauer in Toronto, Ortszeit viertel vor 8. Eigentlich wollte ich gestern Abend noch vor dem ins Bett gehen den ersten Bericht schreiben, doch nach 24 Stunden wach sein habe ich mich dann doch fürs Bett entschieden… Doch nun von vorne!
Der erste Wunsch nach Kanada zu reisen geht mindestens auf das Jahr 2012 zurück, zumindest kann ich mich da erinnern, dass ich mich damals das erste Mal richtig damit beschäftigt hatte. Doch damals war so eine Reise einfach unerschwinglich für mich. Doch nun, 7 Jahre und 8 Flugstunden später, sitze ich mit meiner Frau tatsächlich in Toronto, von wo aus wir morgen eine Rundreise mit dem Wohnmobil durch Ontario starten werden.
Als wir im Dezember die Flüge gebucht haben war alles noch echt weit weg. Ich hatte damals recherchiert und heraus gefunden, dass es mit der Lufthansa günstiger – und zwar 50% (!!!) – ist, wenn man von Frankfurt über München nach Toronto fliegt. Also war der aberwitzige lan folgender, morgens von München nach Frankfurt fliegen, dann mittags wieder zurück nach München um dort Nachmittags dann in den Flieger nach Toronto zu steigen. Wir haben so, alle Kosten eingerechnet, tatsächlich 700€ im Gegensatz zum einfachen Direktflug gespart!
Eines Abends fiel mir ein, dass wir ja in Frankfurt dann unser Gepäck vom Band, aus dem Sicherheitsbereich raus, das Gepäck wieder einchecken und dann zum Flugzeug müssten. Darüber hatte ich bei der Buchung aus einem mir nicht erklärbaren Grund gar nicht so genau nachgedacht. Bei einem Gepäck Annahmeschluss von einer Stunde vor Abflug in Frankfurt erschien mir die Umsteigezeit von insgesamt zwei Stunden doch eventuell etwas knapp. Also fragte ich, als ich das nächste Mal mit etwas Zeit am Flughafen war, mal nach, wie man das Problem denn am geschicktesten lösen könnte. Mir wurde gesagt, man könne das Gepäck über die zwei Buchungen durch routen lassen, wir müssten dann aber das Gepäck morgens in München am Schalter und nicht am Automaten abgeben. Prima, Problem gelöst.
Weitere Vorbereitungen folgten, Reisepässe wurden besorgt, ETA wurde beantragt, Kredeitkarten beantragt und und und. Wärend der Abflug Tag immer näher rückte, grübelte ich oft, ob wir etwas, was Zeit in Ansprch nimmt, beor man es in den Händen hält, vergessen hätten. Bis jetzt ist uns zumindest noch nichts aufgefallen *Zwinker*
Und dann war Freitag, 9. August 2019, mein erster Urlaubstag. Anja musste noch arbeiten. Ich nutzte den Tag um den Mietwagen abzuholen, mit dem wir dann ganz entspannt Samstag morgen zum Flughafen fahren wollten und um die Wohnung aufzuräumen. Es ist doch immer schöner in eine ordentliche Wohnung nach dem Uralub zurück zu kehren. Am Mittwoch abend hatten wir bereits Hefter mit allen wichtigen Unterlagen und Telefonnummern erstellt und am Donnerstag schon alle Klamotten in die Koffer gepackt, sodass wir am Freitag dann nur noch das “Zubehör” verstauen mussten. Trotzdem kamen wir erst gegen 1 ins Bett und der Wecker war auf 5 Uhr morgens gestellt.
Samstag, 10. August, 5 Uhr morgens – Reise Reise! Aufstehen, anziehen, allerletzte Sachen einpacken, Fahrräder in die Garage stellen, Wasser abdrehen, Koffer ins Auto packen – und los zum Flughafen. Dort das Auto abgeben, auf Toilette gehen – und dann das erste Mal nervös werden. Es war bereits 7:30 als wir die wahnsinnig lange Schlange vor dem Checkin Schalter sahen – um 8:20 war Gepäck Annahmeschluss…Wie gesagt, ein Automaten Gepäck Checkin war aufgrund unseres Vorhabens nicht möglich. Aso Ruhe bewahren, die Schlange bewegte sich zumindest und um 8:05 waren wir dran und schilderten unser Anliegen. Wir hatten einen sehr bemühten netten Mtarbeiter erwischt, der uns fragte, ob wir auch auf die Frankfurt Flüge – diese waren überbucht – verzichten könnten, was wir natürlich ohne langes zögern bejahten. Nun hielten wir etwas die Schlange auf, denn es musste mit Rücksprachen ja gewährleistet werden, dass wir für die anderen Flüge dann nicht als NoShow Passagiere auftauchten.
Ab nun war alles sehr entspannt. Nachdem wir etwas gefrühstückt hatten suchten wir uns am Terminal ein ruhiges Plätzchen, machten etwas die Augen zu und schauten auf dem Tablet noch einen Film, wir hatten ja nun etwas Zeit. Gegen 13 Uhr sind wir dann durch die Passkontrolle in den Nicht Schengen Raum gegangen, haben noch Mittag gegessen um dann um kurz nach 15 Uhr zu boarden.
Die Lufthansa brachte uns mit einem Airbus A350-900 dann in knappen 8 Stunden von München nach Tronto, Kanada. Bevor ich auf einer Internetseite auf Fotos mal das Innere dieses Flugzeugs gesehen hatte, fragte ich mich schon, ob man die 8 Stunden in der Economy zufriedenstellend “aushalten” könnte. Ja – kann man. Es ist schon etwas anderes, ob man in einem Kurz- bzw Mittelstrecken Flugzeug wie z.B. dem A321 unterwegs ist, oder in einem Langstreckenflugzeug sitzt. Trotzdem – viel länger hätte der Flug jetzt auch nicht sein dürfen, irgedwann wird es doch etwas eng und man mag einfach nicht mehr sitzen. Klar, man kann aufstehen und einmal den Gang rauf und runter laufen, aber man möchte ja auch nicht andaurend den Mitreisenden neben sich aufscheuchen und eng bleibt es eben trotzdem. Was mir sehr gut gefallen hat war das InFlight System. Jeder sitz hatte ein Touch Display vor sich, auf dem ein Android basiertes System – man konnte die typischen drei Buttons unten sehen – lief. Hier gab es neben Filmen, Musik und Hörbüchern auch Fluginformationen und drei verschiedene Außenkameras am Flugzeug. Man konnte sich die Zeit also durhaus vertreiben und hätte gar nicht so viel Zeug zum Zeitvertreib im Handgepäck gebraucht.
Der letzte spannende Punkt an diesem Tag war dann die Einreise nach Kanada. Die schon freundliche Zollbeamtin verzog allerdings nicht einmal die Miene wärend sie uns fragte, wo wir her kämen, was wir vorhanden, wo wir die erste Nacht verbingen und so Zeug. Eigentlich alles keine schwierigen Fragen, allerdings etwas unvorbereitet und nach einem langen Flug wirkte ich vermutlich nicht mehr sehr kompetent beim antworten. Wir wurden trotzdem rein gelassen und auch eine zweite, ausführliche Befragung blieb uns erspart.
Mit den Koffern wurden wir dann mit einem kostenfreien Hotelshuttel zum Hotel gebracht wo uns ein großes Zimmer erwartete. Es war mittlerweile 19 Uhr Ortszeit – 1 Uhr in Deutschland – als wir an unserem Zeil angekommen waren. Um uns gleich an die neue Zeitzone zu gewöhnen zwangen wir uns wach zu bleiben und fuhren nochmal ins Zentrum von Toronto um einen ersten Blick in die kanadische Stadt zu werfen. Wow, hier hat alles andere Dimensionen, als was wir so gewöhnt sind. Große Autos, große Häuser…Ich bin gespannt, was es noch so zu entdecken gibt.
Um 23 Uhr fielen wir dann hundemüde ins Bett – wir waren mittlerweile 24 Stunden wach.
Heute werden wir uns etwas Toronto anschauen und heute Mittag unser Wohnmobil in Empfang nehmen, mit dem wir dann die nächsten zwei Wochen in Ontario unterwegs sein werden. Heute Abend steuern wir einen Campingplatz in der nähe von Toronto an, sodass wir heute noch etwas Zeit für die Stadt haben.
Hej hej, danke für den Bericht – ich fühle mich fast als Mitreisende… Ich wünsche euch, dass die Reise so detailgenau prima sein wird, wie eure Vorbereitungen es waren. Hut ab!!
Gute Reise,
Utebert